Zum Inhalt springen

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Effiziente Instandhaltungsmaßnahmen für optimale Gebäudefunktion

Facility Management: Trinkwasser » Betrieb » Instandhaltung

Eine regelmäßige Wartung und Inspektion der Anlagen und Leitungen kann dazu beitragen, potenzielle Risiken und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben

Eine regelmäßige Wartung und Inspektion der Anlagen und Leitungen kann dazu beitragen, potenzielle Risiken und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben

Die Schulung und Qualifizierung des Personals im Bereich der Instandhaltung stellt einen wichtigen Faktor für die Sicherheit und Effizienz der Wassersysteme dar. Eine sorgfältige Dokumentation aller Instandhaltungsmaßnahmen und -ergebnisse ermöglicht eine transparente Nachverfolgung und Dokumentation der Wartungsarbeiten.

Instandhaltung von Wasserversorgungsanlagen

INSTANDHALTUNGSMASSNAHMEN

Präzise Wartung von Rohrsystemen

Techniker gewährleistet optimale Leistung von Druckmessern in Rohrsystemen.

Die Art und der Umfang aller erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen werden unter Berücksichtigung der Gefährdungsmöglichkeiten und der Angaben der Hersteller der Anlagen, Armaturen oder Apparate individuell im Instandhaltungsplan vom Service Provider festgelegt. Vor Beginn der Maßnahmen sind diese mit dem Betreiber abzugleichen und im Betriebsbuch zu dokumentieren und zugänglich zu halten. Die Wartung von Komponenten oder Anlagenteilen im Sinne der Instandhaltungsplanung umfasst alle Maßnahmen (Austauschen, Ersetzen, Reinigen usw.), die den Sollzustand eines Bauteils erhalten und damit vorbeugend einen Mangel ausschließen sowie Gefahrenmöglichkeiten vermeiden.

WARTUNGSMASSNAHMEN SIND AUF FOLGENDER GRUNDLAGE FESTZULEGEN:

  • Instandhaltungsplanung

  • Wartungsumfang und Wartungshäufigkeit unter Berücksichtigung der gesetzlichen und behördlichen Vorgaben, allgemein anerkannten Regeln der Technik und/oder des Stands der Technik

  • Vorgaben der Komponentenhersteller und Anlagenerrichter

Instandhaltungsmaßnahmen in der Trinkwasser-Installation

Die Inspektion von Komponenten im Sinne der Instandhaltungsplanung beinhaltet alle Maßnahmen (Prüfen, Messen, Besichtigen, Testen usw.), die den Istzustand eines Bauteils feststellen und beurteilen sowie die daraus resultierenden Maßnahmen bestimmen.

Die Instandsetzung von Komponenten im Sinne der Instandhaltungsplanung beinhaltet alle Maßnahmen (Tauschen, Reparieren, Erneuern, Reinigen, Ersetzen usw.), die den Sollzustand der betrachteten Einheit nach einer Inspektion wiederherstellen.

Eine technische Verbesserung der Trinkwasser-Installation wird benötigt, wenn die in den allgemein anerkannten Regeln der Technik festgelegten Anforderungen sich ändern und eine Besorgnis einer Gefährdung besteht (siehe § 17 Absatz 1 TrinkwV).

Der Service Provider berücksichtigt bei allen Maßnahmen die erforderlichen Arbeitsblätter und dokumentiert die Leistungen gemäß dem Maßnahmenkatalog. Diese Maßnahmen erleichtern die nachvollziehbare Abrechnung und Klassifizierung.

DURCHFÜHRUNG DURCH FACHPERSONAL

Alle Verantwortlichkeiten und Festlegungen, beispielsweise die Durchführung der Instandhaltung durch den Service Provider, werden im Betriebsbuch dokumentiert.

Es müssen geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen berücksichtigt und gegebenenfalls Ausrüstungen vorgehalten werden. Der Service Provider kann die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen durchführen und ist fähig, Änderungen im Betrieb oder andere Mängel zu erkennen und deren Auswirkungen abzuschätzen. Die erforderliche Fachkunde ergibt sich aus der einschlägigen Berufsausbildung, der zeitnahen beruflichen Erfahrung sowie der fortlaufenden Weiterbildung, zum Beispiel durch Schulungen nach VDI/DVGW 6023. Der Service Provider muss sich auf Anfrage des Betreibers anhand der Nachweise ausweisen.

ZUGÄNGLICHKEIT FÜR FACHPERSONAL

Grundstücke, Gebäude und Räume, in denen sich Bauteile der Trinkwasser-Installation befinden, die betroffenen Bauteile sowie das Anlagenbuch mit allen notwendigen Dokumenten, müssen dem Service Provider jederzeit zugänglich sein. Die Zugänglichkeiten sind mit dem Betreiber abzustimmen und zu dokumentieren.

Für bestimmte Bereiche ist eine „Cargo Security“-Berechtigung erforderlich, um in Zoll-Bereichen arbeiten zu können. Die gesonderten Anforderungen sind mit den Verantwortlichen abzustimmen.

WERKZEUGE UND MATERIALIEN

Die einzusetzenden Werkzeuge und Materialien dürfen während ihres Einsatzes keine nachteiligen Auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers haben. Die benötigten Werkzeuge müssen desinfizierbar sein und werden sauber gehalten, um Kontaminationen vorzubeugen.

Für Instandhaltungsarbeiten an Bauteilen der Bewertungsgruppe 2 und Bewertungsgruppe 3 ist es ratsam, Ersatzteile zu bevorraten. Der Lagerort muss dem Fachpersonal bekannt und zugänglich sein.

Die verwendeten Materialien, Austausch- oder Ersatzteile müssen hygienisch einwandfrei in unbeschädigter Verpackung gelagert und transportiert werden; Verschmutzungen sind auszuschließen.

Die Leistung des Service Providers besteht darin, diese zu tauschen und dem entsprechenden Unternehmen zum Austausch zur Verfügung zu stellen.

ANFORDERUNGEN AN DIE INSTANDHALTUNG

Für sämtliche Anlagenteile sowie für die verwendeten Werkstoffe und Gegenstände gelten die Pflege-, Instandhaltungs- und Wartungs- sowie Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hersteller.

Der Umfang der erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen sowie die Intervalle, in denen diese durchzuführen sind, ergeben sich aus der Instandhaltungsplanung und den jeweiligen Herstellerunterlagen.

Für die Beschaffung von Bauteilen und Arbeitsmitteln sind anlagenbezogene Listen mit den wesentlichen Ersatzteilen, Betriebsstoffen und Hilfsmitteln sowie deren Bezugsquellen zu führen (siehe VDI 3810 Blatt 1). Je nach Einsatzbereich sind besondere Maßnahmen für die Entsorgung der ersetzten Teile, Betriebsstoffe und Hilfsmittel erforderlich. Hierbei sind die entsprechenden Entsorgungsvorgaben (regelmäßig Bestandteil der Herstellerangaben, z.B. Sicherheitsdatenblatt) zu berücksichtigen.

ENTNAHMEVORGÄNGE

Manuelle oder automatische Entnahmevorgänge und die hier beschriebenen Spülmaßnahmen sind keine Wasserverschwendung, sondern dienen der bestimmungsgemäßen Nutzung für den Service Provider (siehe VDI/DVGW 6023) und sind zur Aufrechterhaltung der Hygiene notwendig (z.B. Vermeidung von Aufwärmung des Kaltwassers).

MASSNAHMEN ZUR REINIGUNG UND

Maßnahmen zur Reinigung oder Desinfektion von Trinkwasser-Installationen dürfen nur durch das fachkundige Personal des Service Providers vorgenommen werden. Hierbei sind die Herstellerangaben und die allgemein anerkannten Regeln der Technik (insbesondere DIN EN 806, DIN 1988, DVGW W 556 (A), DVGW W 557 (A), DVGW W 558 (A)) zu beachten.

Faktoren zur Trinkwasserqualität

Sicherung der Trinkwasserqualität

Die drei wesentlichen Faktoren, die bei der Trinkwasserhygiene berücksichtigt werden müssen

Um dieses Ziel zu erreichen, sollten zumindest folgende Faktoren zusammenwirkend beachtet werden:

Wasseraustausch: Wasser muss fließen, denn Stagnation ist gefährlich.

Durchströmung: Alle Teilstrecken der Installation, alle Armaturen und Geräte müssen bedarfsgerecht dimensioniert und ausreichend durchströmt werden.

Temperaturen: Einhaltung der Maximaltemperatur bei Kaltwasser sowie der Mindesttemperatur bei Warmwasser und in der Zirkulationsleitung.

Wichtiger Hinweis: Kontinuierliche Desinfektion

Wichtiger Hinweis

Eine kontinuierliche Desinfektion der Trinkwasserinstallation ist in einer bestimmungsgemäß betriebenen Trinkwasser-Installation nicht notwendig und widerspricht dem Minimierungsgebot der Trinkwasserverordnung.

HÄUFIGKEITEN DER INSTANDHALTUNGSMASSNAHME

Die u. a. Tabelle enthält Beispiele zur Häufigkeit für Inspektionen, Instandsetzungen und Wartungen von verschiedenen Bauteilen einer Trinkwasser-Installation. Diese Tabelle ist nicht erschöpfend. Andere Bauteile können ebenfalls Instandhaltungsmaßnahmen erfordern.

Nr.

Anlagenbauteil und Einheit

Inspektion

Instandsetzung/Wartung

1

Ungehinderter freier Auslauf (AA)

halbjährlich

 

2

Freier Auslauf mit nicht kreisförmigem Überlauf (uneingeschränkt) (AB)

halbjährlich

 

3

Freier Auslauf mit Injektor (AD)

halbjährlich

 

4

), DVGW mit kontrollierbarer druckreduzierter Zone (BA)

halbjährlich

jährlich

5

Systemtrenner mit unterschiedlichen nicht kontrollierbaren Druckzonen (CA)

halbjährlich

jährlich

6

Rohrbelüfter in Durchgangform (DA)

 

jährlich

7

Rohrunterbrecher mit Lufteintrittsöffnung und beweglichem Teil (DB)

 

jährlich

8

Rohrunterbrecher mit ständig geöffneten Lufteintrittsöffnungen (DC)

halbjährlich

 

9

Kontrollierbarer Rückflussverhinderer (EA)

 

jährlich

10

Nicht kontrollierbarer Rückflussverhinderer (EB)

jährlich

Austausch alle 10 Jahre

11

Rohrtrenner, nicht durchflussgesteuert (GA)

halbjährlich

jährlich

12

Rohrtrenner, durchflussgesteuert (GB)

halbjährlich

jährlich

13

Schlauchanschluss mit Rückflussverhinderer (HA)

 

jährlich

14

Brauseschlauchanschluss mit Rohrbelüfter (HB)

 

jährlich

15

Automatischer Umsteller (HC)

 

jährlich

16

Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse, kombiniert mit Rückflussverhinderer (HD)

 

jährlich

17

Hydraulische Sicherheitsgruppe

halbjährlich

jährlich

18

Sicherheitsgruppe für Expansionswasser

halbjährlich

jährlich

19

Sicherheitsventil

halbjährlich

 

20

Kombiniertes Druck-Temperaturventil

halbjährlich

 

21

Sicherheitsventil für Expansionswasser

halbjährlich

 

22

Druckminderer

halbjährlich

jährlich

23

Thermostatischer Mischer für Warmwasserbereiter

halbjährlich

jährlich

24

Druckerhöhungspumpe

 

jährlich

25

Filter, rückspülbar (80 μm bis 150 μm)

alle 2 Monate

jährlich

26

Filter, nicht rückspülbar (80 μm bis 150 μm)

 

halbjährlich

27

Filter (< 80 μm)

 

alle 2 Monate

28

Dosiersystem

alle 2 Monate

halbjährlich

29

Enthärter

alle 2 Monate

halbjährlich

30

Filter mit aktiven Substanzen

alle 2 Monate

halbjährlich

31

Membranfilteranlage

alle 2 Monate

halbjährlich

32

Gerät mit Quecksilberdampf-Niederdruckstrahlern

alle 2 Monate

halbjährlich

33

Nitratentfernungsanlage

alle 2 Monate

halbjährlich

34

Trinkwassererwärmer

alle 2 Monate

jährlich

35

Wasserbehandlungsanlage (Ionentauscher)

alle 2 Monate

jährlich

36

Opferanode

jährlich

 

37

Leitungsanlage

jährlich

 

38

Leitungsfestpunkte

jährlich

 

39

Anschlüsse Potenzialausgleich

jährlich

 

40

Dämmung

jährlich

 

41

Automatische Spüleinrichtungen

jährlich

 

42

Strömungsteiler mit beweglichen Teilen

jährlich

 

43

Strömungsteiler ohne bewegliche Teile oder Venturi-Düsen

jährlich

 

44

Wasserzähler, kalt

jährlich

Austausch alle 6 Jahre

45

Wasserzähler, warm

jährlich

Austausch alle 5 Jahre

46

Passive Brandschutzeinrichtungen (z. B. Mauerwerksdurchführungen)

jährlich

 

47

Schläuche (z. B. Brauseschlauch)

jährlich

Austausch nach Bedarf

48

Handbrausen

jährlich

Austausch nach Bedarf

49

Flexible Leitungsteile (z. B. Panzerschläuche)

jährlich

Austausch nach Bedarf

50

Kompensatoren

jährlich

Austausch alle 10 Jahre

51

Absperrorgane

jährlich

 

52

Entnahmearmaturen

jährlich

 

53

Strahlregler an Entnahmearmaturen

alle 2 Monate

Austausch nach Bedarf

54

Probenahmearmaturen

jährlich

 

55

Membranausdehnungsgefäße

jährlich

 

56

Zirkulationspumpen

halbjährlich

 

57

Thermometer

jährlich

 

58

Zirkulationsregulierventile (statisch)

jährlich

 

59

Zirkulationsregulierventile (thermisch)

halbjährlich

 

60

Bauteile Monitoring/Gebäudeleittechnik (Messinstrumente, Software, Sensoren)

jährlich

 

61

Löschwasserübergabestellen

halbjährlich