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Trinkwasserhygiene und Wasserqualität

Facility Management: Trinkwasser » Strategie » Trinkwasserhygiene

Sicherstellung der Trinkwasserhygiene

Sicherstellung der Trinkwasserhygiene

Trinkwasser ist als Lebensmittel besonders schützenswert. Betreiber technisierter Großunternehmen – ob Büro-Campus, Industriepark, Krankenhaus oder Logistikzentrum – tragen die volle Verantwortung, eine einwandfreie Trinkwasserqualität bereitzustellen. Dieses Fachkonzept bündelt alle relevanten deutschen Rechts-, Normen- und Technikvorgaben, integriert moderne Digitalisierungslösungen und beschreibt ein Managementsystem, das Gesundheitsschutz, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen gewährleistet.

Mit einem Konzept wird Trinkwasserhygiene systematisch, rechtskonform und wirtschaftlich beherrschbar. Es verzahnt baulich-technische Standards, organisatorische Prozesse und digitale Überwachung zu einem ganzheitlichen Facility-Management-Instrument. Damit sichern Großunternehmen dauerhaft Gesundheit, Produktivität und Reputation – denn hygienisch einwandfreies Wasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis gelebter Verantwortung.

Rechtliche und normative Grundlagen

Rechtliche und normative Grundlagen

Ebene

Geltung

Betreiberpflichten

Infektionsschutzgesetz

Rahmengesetz zur Gefahrenabwehr

Hygienisch einwandfreies Trinkwasser, Meldepflicht bei Krankheitserregern

Trinkwasserverordnung (2023)

Grenz- und Maßnahmenwerte, Meldefristen, Untersuchungsumfänge

Legionellenbeprobung, Gefährdungsanalyse ≤ 30 Tage, Bleileitungsaustausch bis 2026

VDI/DVGW 6023

Hygiene in Trinkwasser-Installationen

Einhaltung Planungs-/Betriebsvorgaben, Schulung Kategorie A/B/FM

DVGW W 551/553/556

Legionellen, Dimensionierung, Sanierung

Temperaturen ≥ 60/55 °C, Spül- und Beprobungsfristen

DIN 1988 / DIN EN 806 / DIN EN 1717

Auslegung, Werkstoffe, Rückflussverhinderung

Hydraulischer Abgleich, Materialeignung, Schutz-Armaturen

Hygienegerechte Planung und Errichtung

  • Leitungstrassen kurz und getrennt führen; Warm- und Kaltwasser in separaten Schächten.

  • Dimensionierung nach Spitzendurchfluss, um unnötige Stagnationsvolumina zu vermeiden.

  • Materialwahl: Edelstahl oder zertifizierte Kunststoffe; bleifreie Messinglegierungen.

  • Temperaturführung: Warmwasser ≥ 60 °C am Speicheraustritt, ≥ 55 °C an jedem Zapfpunkt.

  • Kaltwasser ≤ 25 °C durch Dämmung, Trassenwahl und ggf. Kaltwasserkühlung.

  • Totleitungen ausschließen (Stichlänge < 3 × Innen­durchmesser oder komplett zurückbauen).

  • Intelligente Armaturen mit programmierbarer Stagnationsspülung einplanen.

  • Raumbuch und Rohrnetzplan in digitalem Zwilling anlegen; erleichtert späteres Monitoring.

Hygienischer Betrieb bestehender Anlagen

Maßnahme

Sollvorgabe

Intervall

Verantwortlich

Stagnationsspülung

Vollständiger Wasseraustausch < 72 h

Automatik 48 h / manuell wöchentlich

Haustechnik / GLT

Temperaturkontrolle

Warm ≥ 55 °C, Kalt ≤ 25 °C

Monatlich

Wartungsdienst

Rückspülfilter

Sicht-/Funktionskontrolle

Halbjährlich

Hausanschluss

Legionellenbeprobung

Gemäß TrinkwV

Büro/Industrie ≤ 36 Mon.; Medizin ≤ 12 Mon.

Zert. Probenehmer

Thermische Desinfektion

70 °C + Gesamtnetz-Spülung

Quartalsweise o. bei Befund

Fachfirma

Reinigung Perlatoren / Duschköpfe

Biofilm & Kalk entfernen

Vierteljährlich

Hausdienst

Digitalisierung und Sensorik

Technologie

Nutzen

Beispiel

IoT-Temperaturlogger

Echtzeit-Alarm bei Über-/Unterschreitung

Funksensor im Rücklauf

Smarte Wasserzähler

Automatisierte Stagnations­erkennung

Berechnung 72-h-Grenze

Inline-Biosensor

Stundenaktuelle Legionellen-Frühwarnung

Optische/qPCR-Einheit am Hausanschluss

Automatik-Spülventile

Spülen nach Zeit- oder Sensor-Trigger

Duschkopf-Ventil mit Bus-Adresse

Cloud-Dashboard

Gebäudeübergreifendes Reporting, Trendanalyse

CAFM-Schnittstelle

Vorteile: Lückenlose Dokumentation, proaktive Alarmierung, weniger Handarbeit, bessere Energie- und Wasserausnutzung.

Risikobasierter Ansatz – Water-Safety-Plan

  • Systembeschreibung: Digitaler Rohrnetz-Zwilling, Nutzerprofile.

  • Gefahrenanalyse: Temperaturzonen, Stagnation, Baustellen, Werkstoffrisiken.

  • Risikobewertung: Matrix „Eintritt × Auswirkung“.

  • Kritische Kontrollpunkte: KKP 1 – Warmwasser-Speicheraustritt ≥ 60 °C

  • KKP 2 – Zirkulationsrücklauf ≥ 55 °C

  • KKP 3 – Kaltwasser-Hot-Spot ≤ 25 °C

  • KKP 4 – 72-h-Spülregel eingehalten

  • Überwachung: Sensorik + Laborproben, automatische Tickets.

  • Korrekturmaßnahmen: Siehe Kapitel 7.

  • Verifizierung: Interne Audits, Trendberichte, Management-Review.

Maßnahmenkatalog – Prävention & Intervention

Gefahr

Prävention

Erste Hilfe / Sanierung

Priorität

Legionellen

Temperaturführung, stetige Zirkulation, Wochen-Spülung

Thermische Schockdesinfektion, Chem-Desinfektion, Filtersatz

hoch

Stagnation

Automatikventile, Hydraulik-Optimierung

Sofort-Spülung, Totstrang-Rückbau

hoch

Biofilm

Regelmäßige Reinigung, glatte Rohrwerkstoffe

Chemische Reinigung, Austausch Armatur

mittel

Bleileitung

Regelmäßige Reinigung, glatte Rohrwerkstoffe

Rohrersatz, temporär Filter

mittel

Desinfektions­nebenprodukte

Regelmäßige Reinigung, glatte Rohrwerkstoffe

Dosiermenge anpassen, Aktivkohlefilter

gering

Organisations- und Managementsystem

Baustein

Inhalt

Verantwortliche Person

„Beauftragter Trinkwasserhygiene“ im FM; VDI/DVGW 6023 Kat. A

Schulung

Grundkurs bei Eintritt, Auffrischung alle 3–5 J.; Updates bei Regelwerksänderung

Prozesse (SOP)

Spül-Routine, Temperatur-Monitoring, Probenahme, Alarm-Workflow

CAFM-Integration

Wartungs- und Spülaufträge automatisch generieren & dokumentieren

Berichtswesen

Quartalsbericht an Technik- und Geschäftsleitung, inkl. KPI-Dashboard

Externe Audits

Quartalsbericht an Technik- und Geschäftsleitung, inkl. KPI-Dashboard

Krisen- und Störfallmanagement

  • Alarmierungskette: Sensor/Labor → Hygienebeauftragter → HSE/GF → Gesundheitsamt (falls nötig).

  • Sofortmaßnahmen: Duschverbot, Stilllegung betroffener Zapfstellen, Ersatzversorgung organisieren.

  • Gefährdungsanalyse: Externer Hygiene-Ingenieur, Ursachenfindung ≤ 30 Tage.

  • Sanierung: Thermisch, chemisch, hydraulisch oder baulich je nach Analyse.

  • Kommunikation: Info-Blatt, FAQs, ggf. Presse-Statement; Transparenz gegenüber Belegschaft.

  • Nachkontrolle: Zwei negative Kontrollproben im Abstand ≥ 10 Tage, Rückkehr zum Regelbetrieb.

  • Lessons Learned: Prozess- und Schulungsanpassung im WSP.

Wirtschaftlichkeit & Nachhaltigkeit

  • Dynamische Pumpenregelung, Speicher-Modulation und bedarfsgesteuerte Spülung senken Energie- und Wasserverbrauch.

  • IoT-Investition amortisiert sich durch weniger Labor- und Personaleinsatz sowie Vermeidung von Ausfallkosten.

  • Wärmerückgewinnung aus Abwasser und PV-Strom für Zirkulationspumpen verbessern CO₂-Bilanz.

Kontinuierliche Verbesserung (PDCA)

Phase

Inhalt

Werkzeug

Plan

Jahres-Risiko-Workshop, Zieldefinition

Matrix, Budgetplanung

Do

Maßnahmen implementieren

CAFM-Ticketing, GLT-Automationen

Check

Trendauswertung, internes Audit

Dashboard, Audit-Checkliste

Act

Intervalle anpassen, Technik nachrüsten, Schulung erweitern

Beschlussvorlage, Lern-Session

Erstellen der Anhänge

Die Anfrage bezieht sich auf die Anhänge A bis D, die detaillierte Inhalte erfordern. Ich werde jede Vorlage strukturieren und in deutscher Sprache präsentieren.

  • A: Eine Prüffristen-Tabelle mit Daten zu Erstprüfung, Wiederholung und Bemerkungen.

  • B: Ein Wochen-Spülplan von Montag bis Sonntag, mit Zeiten und zuständigen Personen.

  • C: Eine Checkliste für Legionellenproben vor, während und nach der Probeentnahme.

  • D: Eine Vorlage für Betriebs- und Prüf­buch mit logischen Feldern und Tabellenstruktur.

Nachgedacht für 6 Sekunden

Anhänge

Anhang A – Prüffristen-Übersicht (Auszug)

Prüfgegenstand

Erstprüfung (Inbetriebnahme)

Wiederholungs­intervall

Grenz-/Sollwert

Kurzverfahren

Kommentar

Legionellen-Beprobung – Warmwasser-Großanlage

3–12 Monate nach Erstbefüllung

Büro/Industrie: ≤ 36 MonateGesundheit/Pflege: ≤ 12 MonateSchule/Kita/Sport: ≤ 12 Monate

≤ 100 KBE/100 ml

DIN EN ISO 11731

Positive Befunde sofort melden, Gefährdungsanalyse ≤ 30 Tage

Legionellen-Beprobung – Warmwasser-Großanlage

unmittelbar nach Montage

alle 6 Monate (Rückspülen); Kartuschenfilter nach Vorgabe Hersteller (i. d. R. 12–18 Monate)

Druckverlust < 0,5 bar

Sicht- & Funktionskontrolle

Rückspül­termin im CAFM hinterlegen

Sicherheitsventil Warmwasserbereiter

mit Erstinbetriebnahme

jährlich

Öffnungsdruck = Nenndruck

Auslösetest + Sichtkontrolle

Austausch nach 5 Jahren oder bei Defekt

Warmwasser-Speicher (Visuelle Innenkontrolle)

nach 24 Monaten

alle 2–3 Jahre

Korrosions- & Belagfreiheit

Endoskopie / Mannloch

Vorher thermische Desinfektion durchführen

Zirkulationspumpe (Laufruhe, Leistung)

nach 6 Monaten

jährlich

ΔT Rücklauf/Vorlauf ≤ 5 K

Stromaufnahme, Förderstrom

Lagergeräusche prüfen

Not- & Augenduschen

Installationsabnahme

Funktion: monatlichHygienespülung: ≤ 72 h

Ausstoß min. 20 l/min

Protokoll-Check

Wasserabschlag in Bodenablauf sichern

Perlatoren / Duschköpfe

bei Montage

Reinigung/Entkalkung: vierteljährlichAustausch: spätestens 2 Jahre

Sicht: frei von Belag/Biofilm

Ultraschall-/Essigbad

Ersatzteile lagerhaltig vorsehen

Feuerlöschleitung (Nass-trocken an TW-Netz)

Druckprüfung Montage

Funktionsprüfung: jährlichStichprobenhygiene: 5 Jahre

Legionellen ≤ 100

Strangspülung

Permanent nasse Systeme vermeiden

Anhang B – Muster-Wochen­spülplan

Tag

Zeitfenster

Bereich/Zone

Spülpunkt

Steuerart

Spüldauer [min]

Verantwortlich

Montag

06:00–06:30

EG Sanitärblock A

8 Automatikventile

GLT-Skript

1,5 je Ventil

GLT

Montag

07:00

Labor 1

Handwasch­becken

manuell

3

Haustechnik

Dienstag

06:00–06:15

1. OG Duschen

4 Automatikventile

GLT

2

GLT

Mittwoch

06:00–06:30

2. OG Sanitär­kern B

4 Automatikventile

GLT

1,5

GLT

Mittwoch

08:00

Lagerhalle Nord

Trinkwasser­zapfstelle

manuell

5

Werksdienst

Donnerstag

06:00–06:15

3. OG Teeküchen

6 Automatikarmaturen

GLT

1

GLT

Freitag

06:00–06:30

4. OG Duschen

4 Automatikventile

GLT

2

GLT

Freitag

07:30

Werkstatt

Ausguss­becken

manuell

3

Haustechnik

Samstag

09:00

Außenhydrant Süd

Überströmventil

manuell

10

Sicherheitsdienst

Sonntag

-

-

-

-

-

Automatikventile führen Wochenzyklus schon Freitag aus

Hinweise:

  • Automatikventile stoppen selbstständig, sobald Soll-Volumen erreicht ist.

  • GLT erzeugt digitales Spülprotokoll (Datum, Uhrzeit, Liter).

  • Manuelle Spülungen werden direkt nach Ausführung in der CAFM-App bestätigt.

Anhang C – Checkliste Legionellen-Probenahme

Vorbereitungsphase

Durchführungsphase

Nachbearbeitung

Probenstellen­plan prüfen und mit Installations­schema abgleichen.

Wasserhahn / Duschkopf nicht vorlaufen lassen.

Empfangsbestätigung Labor ablegen.

Termin abstimmen, Nutzer informieren.

Stichprobe: 1 L unter Praxis­bedingungen; Aufschluss bei 37 °C vermeiden.

Ergebnisbericht prüfen: < 100 KBE / 100 ml = i. O. ☐ ≥ 100 KBE / 100 ml = Gefährdungsanalyse anstoßen, Meldepflicht erfüllen.

Geeignete sterile Gefäße (1 L) + Kühlbox bereitstellen.

Sofort Wassertemperatur messen und eintragen.

Befund in Betriebsbuch archivieren und Trendgrafik aktualisieren.

Protokollbogen, Marker, Thermometer, Handschuhe mitnehmen.

Gefäß verschließen, etikettieren (Ort, Datum, Uhrzeit, Temp.). Probe innerhalb von 4 h ins Labor (max. 24 h bis Analyse).

 

Anhang D – Betriebs- und Prüf­buch (Muster-Vorlage)

  • Anlage: Trinkwasserinstallation Gebäude X

  • Betreiber: Mustermann GmbH – Facility Management

  • Hygienebeauftragter: Max Muster, Tel. 123-456

  • Inbetriebnahme: 15. 03. 2025

  • Letzte Revision WSP: 01. 02. 2025

Stammdatenblatt

Kennzahl

Wert

Versorgungs­druck

4,2 bar

Warmwasserspeicher

2 × 800 l, Edelstahl

Zirkulations­pumpen

1 × 0,18 kW, drehzahl­geregelt

Warmwasser-Soll

60 °C

Nutzerzahl

480 Personen

Monats-Spül- und Temperaturprotokoll

Datum

Bereich

Spülart

Volumen [l]

Vorlauf-Temp. [°C]

Rücklauf-Temp. [°C]

Kaltwasser [°C]

Ausführender

Bemerkung

03. 04. 25

EG Sanitär A

Automatik

68

60,5

56,1

14,8

GLT

i. O.

                 
                 

03. 04. 25

Labor 1

manuell

25

-

-

15,2

S. Becker

i. O.

                 

Wartungs- und Prüfprotokoll

Prüfpunkt

Intervall

Letzte Ausführung

Nächste Fälligkeit

Ergebnis

Maßnahmen

Rückspülfilter

6-Monate

15. 02. 25

15. 08. 25

i. O.

-

Sicherheitsventil Speicher 1

jährlich

12. 01. 25

12. 01. 26

OK

-

Legionellenproben Gebäude

36 Monate

18. 11. 24

18. 11. 27

20 KBE

-

           

Ereignis- & Alarmjournal

Datum/Zeit

Ereignis

KKP-Abweichung

Sofortmaßnahme

Status

22. 05. 25 / 14:12

Sensor Kaltwasser OG3 = 27,3 °C

KKP 3 verletzt

Automatikspülung ausgelöst, 300 l

behoben

05. 10. 25 / 09:50

Legionellenbefund 250 KBE

KKP 1/2

Warmwasser 70 °C, Komplett-Spülung, Labor + GA beauftragt

offen (Nachprobe 15. 10.)

Dokumentenregister

  • Aktuelle Normenauszüge (VDI/DVGW 6023, W 551 etc.)

  • Schulungsnachweise Personal

  • Gefährdungsanalysen (historisch)

  • Wartungsverträge / Ersatzteillisten

Hinweis: Die Vorlage kann als Excel-Datei oder CAFM-Formular angelegt werden; Pflichtfelder sind gesperrt, optionale Felder frei editierbar.