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Trinkwassersysteme im planungs- und baubegleitenden FM

Facility Management: Trinkwasser » Betrieb » Planungsbegleitendes FM

Hygienestandards, Wartbarkeit und Dokumentation frühzeitig berücksichtigen

Hygienestandards, Wartbarkeit und Dokumentation frühzeitig berücksichtigen

Trinkwassersysteme gehören zu den kritischsten technischen Anlagen im Gebäudebetrieb – sie unterliegen strengen Anforderungen an Hygiene, Materialauswahl, Temperaturführung, Stagnationsvermeidung und regelmäßige Prüfung. Fehler in Planung oder Ausführung führen zu erhöhtem Gesundheitsrisiko, Nutzungsproblemen und Betreiberhaftung. Das planungs- und baubegleitende Facility Management (FM) spielt eine zentrale Rolle, um die spätere Betriebsfähigkeit und Rechtssicherheit von Trinkwasseranlagen bereits während Planung und Bau sicherzustellen. Wer Trinkwassersysteme nur aus normativer Sicht plant, übersieht die Herausforderungen im Betrieb. Das planungs- und baubegleitende FM sorgt dafür, dass Systeme wartbar, zugänglich, digital dokumentiert und rechtssicher betreibbar sind – und so einen echten Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und zum Gebäudewert leisten.

Die Qualität des Trinkwassers wird nicht im Betrieb, sondern in der Planung entschieden. Das FM muss frühzeitig sicherstellen, dass alle betrieblichen, hygienischen und prüfpflichtigen Aspekte berücksichtigt und dokumentiert sind – sonst drohen aufwändige Nachrüstungen oder Nutzungseinschränkungen.

Betreiberverantwortung durch abgestimmte Planung und Schnittstellen sichern

Warum frühzeitige FM-Beteiligung entscheidend ist

  • Hygienisch sicherer Betrieb ist nur möglich, wenn Planung und Ausführung betriebsgerecht erfolgen

  • Viele Anforderungen aus VDI 6023, Trinkwasserverordnung und BetrSichV wirken sich direkt auf den Bau aus

  • Nachrüstungen sind teuer und oft nur eingeschränkt möglich (z. B. bei fehlenden Spülmöglichkeiten oder Totleitungen)

  • Betreiberverantwortung beginnt mit der Übergabe – nicht mit der ersten Beprobung

Typische Aufgaben des planungs- und baubegleitenden FM bei Trinkwassersystemen

Aufgabenbereich

Konkretisierung

Bedarfsklärung

Nutzerprofile, Zapfstellenbedarf, Entnahmestellenzahl & -nutzung

Materialprüfung

Freigabe von Rohrwerkstoffen & Dichtungen nach Positivliste

Spülkonzept

Abstimmung der Stagnationsvermeidung (z. B. automatische Spüleinheiten, Nutzungstakte)

Zugänglichkeit

Prüfstellen, Filter, Probenahmestellen, Speicher und Ventile müssen dauerhaft erreichbar sein

Trinkwassererwärmung

Kontrolle der Temperaturen, Zirkulationssysteme, Speicherauslegung

Ergänzung um Prüfkonzepte

Definition der Probenahmestellen nach TrinkwV / VDI 6023 Kategorie A oder B

Baubegleitende Kontrolle

Verlegung, Dokumentation, Isolierung, Fließrichtungen, Kennzeichnung

Übergabeorganisation

Vollständige Revisionsunterlagen, Prüfprotokolle, Spül- und Hygienenachweise, Schulung des Betreiberpersonals

Risiken bei fehlender FM-Einbindung

Risiko

Folge

Totleitungen oder selten genutzte Entnahmestellen

Legionellenbildung, Nutzungsverbot, Sanierungsaufwand

Fehlende Zugänglichkeit

Prüfungen unmöglich, rechtlich nicht absicherbar

Keine abgestimmten Spülkonzepte

Mangelhafte Hygiene, hohe Beprobungskosten

Mangelhafte Dokumentation

Betreiberhaftung, keine CAFM-Integration, kein Wartungskalender

Falsche Materialwahl

Korrosion, mikrobiologisches Risiko, spätere Stilllegung von Teilstrecken

Integration in digitale Systeme

  • Verortung aller Prüfstellen, Entnahmestellen und Speicher im CAFM-System

  • Einbindung in Prüfmanagement / Wartungsplanung

  • Verknüpfung mit Helpdesk / Ticketsystem bei Störungen oder Beprobungsbedarf

  • Ablage der digitalen Revisionsunterlagen, Prüfberichte, Wartungsnachweise im DMS

Erfolgsfaktoren für ein betriebssicheres Trinkwassersystem

  • Frühzeitige Abstimmung mit TGA-Planung, Hygiene, FM, Nutzergruppen, Bauleitung

  • Berücksichtigung des Spül- und Wartungszugangs in der Raumplanung

  • Baubegleitende Fotodokumentation, Isometrien, Fließschemata

  • Integration der Anforderungen aus VDI 3810 Blatt 2, VDI 6023, DIN EN 806, DIN 1988-600

  • Nutzerorientierte Auslegung (z. B. Duschräume, Personalräume)