Ziel Ziel der Inspektion von Trinkwassersystemen ist es, den sicheren, hygienischen und rechtskonformen Betrieb dauerhaft zu gewährleisten. Inspektionen dienen der frühzeitigen Erkennung von technischen und hygienischen Auffälligkeiten und bilden eine zentrale Grundlage für Wartung, Instandhaltung und Gefährdungsbeurteilung.
Inspektionen im Gewerk Trinkwassersysteme sind ein wesentlicher Bestandteil der technischen und hygienischen Betriebsführung. Sie ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Mängeln, dienen der rechtssicheren Nachweisführung und bilden die Basis für Maßnahmen zur Gesundheitssicherung und Anlagenverfügbarkeit. Durch digitalisierte Prozesse, klare Verantwortlichkeiten und leistungsbasierte Steuerung über KPI, SLA und XLA wird ein effizienter, transparenter und nachhaltiger Betrieb sichergestellt.
Funktionsfähigkeit und Hygienestandards durch regelmäßige Sichtkontrollen sichern Definition: Inspektion Inspektionen sind systematische, dokumentierte Zustandsaufnahmen und Funktionsprüfungen von Anlagenteilen ohne invasive Eingriffe.
Sie beinhalten: Sichtprüfungen (z. B. Korrosion, Leckage, Isolierungen)
Messungen (z. B. Temperatur, Durchfluss, Druck)
Bewertung der Wasserentnahme, Hygienezustände, Stagnationsbereiche
Feststellung normabweichender Betriebszustände
Betreiberverantwortung (nicht delegierbar) Organisation und Beauftragung regelmäßiger Inspektionen
Auswertung und Bewertung der Inspektionsberichte
Ableitung notwendiger Maßnahmen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung
Nachweisführung gegenüber Behörden gemäß TrinkwV
Einhaltung der Anforderungen aus VDI/DVGW 6023, BetrSichV und TrinkwV
Delegierbare Pflichten Durchführung operativer Inspektionsmaßnahmen
Dokumentation der Ergebnisse im Prüfkalender/CAFM-System
Durchführung der technischen Parameteraufzeichnung
Meldung von Auffälligkeiten mit Handlungsempfehlungen
Integration in Wartungs- und Reinigungsprozesse
Relevante rechtliche Grundlagen Trinkwasserverordnung (TrinkwV)
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
DIN EN 806, DIN EN 1717 – Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen
DVGW-Arbeitsblätter W 551, W 553, W 557 – Hygiene, Legionellen, Desinfektion
VDI/DVGW 6023 – Hygienestandards und Prüfempfehlungen
Typische Inspektionsinhalte Speicher und Boiler
Korrosion, Dämmung, Temperaturverlauf
jährlich
Zirkulationssystem
Temperaturprüfung Vor-/Rücklauf, Durchfluss
monatlich
Armaturen / Entnahmestellen
Funktion, Sauberkeit, Stagnationsgefahr
vierteljährlich
Filter- und Aufbereitungseinheiten
Zustand, Differenzdruck, Wechselintervalle
halbjährlich
Rückflussverhinderer
Dichtheit, mechanische Funktion
jährlich
Rohrleitungsnetz
Leckagen, Materialzustand, Isolierung
jährlich
Nutzungsspezifische Anforderungen Prozesswasseranbindung, hohe Temperaturen, variable Nutzung
längere Leerstandsphasen → Fokus auf Stagnationskontrolle
HACCP-relevante Prüfungen, Fettabscheiderumgebungen
seltene Nutzung, Fokus auf Leitungsentleerung und Frostschutz
dezentrale Versorgung, vandalensichere Installationen
Digitalisierung & CAFM-Integration Digitale Inspektionsprotokolle mit Zeit- und GPS-Stempel
Integration der Inspektionszyklen in CAFM-/BIM-Systeme
Verknüpfung mit Legionellenprüfungen und Gefährdungsbeurteilungen
QR-Code-Kennzeichnung für Bauteile mit Prüfpflicht
Dashboards zur Übersicht über Fristen, Mängelstatus und Wiederholhäufigkeit
Key Performance Indicators (KPI) Fristgerechte Durchführung aller Inspektionen
100 %
monatlich
Mängelquote je Inspektionszyklus
< 5 %
vierteljährlich
Temperaturabweichung <5 K Vor-/Rücklauf
≥ 95 %
monatlich
Dokumentationsvollständigkeit
100 %
kontinuierlich
Service Level Agreements (SLA) Durchführung Regelinspektion
≤ 5 AT
FM-Team / Dienstleister
Mängelrückmeldung mit Handlungsoption
≤ 24 h
nach Inspektion
Übergabe Prüfbericht digital
≤ 48 h
nach Abschluss
Experience Level Agreements (XLA) Vertrauen in Wassersysteme
≥ 95 % Zufriedenheit
Rückverfolgbarkeit von Prüfungen
100 % (digital archiviert)
Verständlichkeit der Berichte
≥ 90 % Zustimmung Facility-Team